Ariella Käslin- Leiden im Licht


Die wahre Geschichte einer Turnerin

von Christof Gertsch, Benjamin Steffen




Klappentext
Ariella Kaeslin, geboren 1987, war das «Schätzchen der Nation»: Europameisterin, WM-Zweite, Olympiafünfte und dreimal «Schweizer Sportlerin des Jahres». Sie führte ein Leben im Scheinwerferlicht. In den Augen des Publikums war sie die Unzerstörbare, die zuerst die Entlassung des unmenschlichen Nationaltrainers durchsetzte und dann in der Weltsportart Turnen Erfolge feierte, obwohl sie älter und schwerer als ihre Konkurrentinnen war. Doch das, was die Öffentlichkeit sah, stimmte nicht. Ariella Kaeslin litt. Sie litt unter der Isolierung im nationalen Leistungszentrum in Magglingen, sie litt unter den Erwartungen des Publikums, und sie litt unter den Nachwirkungen des Mobbings, dem sie in Magglingen jahrelang ausgesetzt gewesen war. Als sie im Sommer 2011 unerwartet zurücktrat, begleitet von medialem Getöse und nur ein Jahr vor den Olympischen Spielen in London, erzählte sie von all dem nichts. Jetzt wagt sie den Tabubruch. Ariella Kaeslin erzählt, was es heisst, Turnerin zu sein und in einem Körper zu leben, der Frau werden will, aber Mädchen bleiben muss. Sie erzählt, wie es abseits des Scheinwerferlichts aussieht, auf der dunklen Seite des Monds.




Da unsere Jüngste auch eine angefressene Kunstturnerin ist, wollte ich das neu erschienene Buch von Ariella Käslin unbedingt sofort lesen und sehen, was die berühmte Turnerin alles erlebte. (Gelesen habe ich es schon einen Moment. Der Post musste etwas warten...)



Überrascht hat mich eigentlich nichts an diesem Buch. Schon lange ist mir bewusst, dass, um an die Spitze zu gelangen, nicht nur Talent sondern und vor allem ein enormes Durchhaltevermögen gefragt ist. Diesen unabdingbaren Willen, es zu schaffen, den Körper zu fordern und zu quälen und dabei vieles einfach zu schlucken. Der harsche Umgangston ist Gang und Gäbe, die Hierarchien sind gesetzt.
Vieles habe ich im ganz Kleinen mit unserem Mädchen auch miterlebt und manches kann ich mir so lebhaft vorstellen.




Ariella gratuliere ich von Herzen zu ihren sportlichen Erfolgen. Ich freue mich sehr, dass sie ihr Leben nun "normal" geniessen kann und ihre Erfahrungen im Spitzensport "tischelen" (einordnen) konnte.

Wir haben das Glück, dass unser Modi (Mädchen) sehr gefördert wird, in einem Rahmen der streng diszipliniert fordert, aber in einem wohlwollenden Umgang mit den Mädchen. Dafür bin ich den Trainerinnen und Trainern sehr dankbar.
Unsere Tochter darf ihre Leidenschaft ausleben und kann dabei viele Dinge (er)leben, die ihr später, egal bei welcher Sportart auch immer, helfen werden.




Die Bio von Ariella ist einfach lesbar verfasst. Die beiden Journalisten versuchen, die Monotonie im Training und Alltag auch mit vielen Wiederholungen derselben Wörter im Text immer wieder für die Leserin erlebbar zu machen. Eine kurzweilige Lektüre, vor allem für Kunstturninteressierte.


Zum Schluss möchte ich unbedingt erwähnen, dass ich Kunstturnen eine tolle Sportart finde! Unser Mädchen lernt dort viele Dinge über sich und mit ihrem Körper, wie zum Beispiel ein sehr feines Körpergefühl, das sie später sicherlich gut nutzen kann.
Im Kutu sind die Mädchen nicht alle magersüchtig und zählen nur die Kalorien. Es sind normale Mädchen, die sich gerne bewegen.

Simone




Kommentare

  1. Liebe Simone,
    das ist sicherlich ein interessantes Buch, für Dich persönlich noch viel mehr, da Du ja mit Deiner Tochter dieses Thema jeden Tag vor der Nase hast.
    Es sieht immer alles so leicht beim Turnen aus, aber ich glaube, das ist ein verdammt harter Sport.
    Dir Danke fürs Vorstellen und einen schönen Tag, liebe Grüße
    Nicole

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  2. Liebe Simone
    Super, dass du auf das Buch aufmerksam machst - ich habe mir nämlich vorgenommen es zu lesen......es aber irgendwie seit der Veröffentlichung wieder vergessen. Als Kind habe ich Stunden in der Turnhalle mit Zuschauen der Kunstturnerinnen verbracht und mir zuhause vieles selbst beigebracht - leider waren meine Eltern dagegen, dass ich das Trainings besuche. Schön, dass du deinen Töchtern die Möglichkeit gibst. Es kommt immer auf`s Mass drauf an.... sei das beim Essen, Trainieren....und, und...ganz herzliche Grüsse und danke für den Buchreminder.
    Mirjam

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  3. Liebe Simone,
    meine Mädels turnen beide, haben einen riesigen Spaß dabei und sind einfach nur glücklich.
    Und das ist für mich das Wichtigste...

    Danke für die schöne Buchvorstellung.

    Liebe Grüße,
    Sabine




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  4. Hoi Simone

    ich habe eine Freundin, deren Kinder kunstturnen. Und, ich bin zum Schluss gekommen, dass ich meine Kinder nie mitmachen lassen würde. Was Kinder so alles tun, damit die Eltern meinen, sie seien glücklich (und vielleicht sind sie es auch, weil die Eltern glücklich sind), ui, das finde ich sehr sehr heikel. Trotzdem, viel Glück!

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    1. Deine Meinung zu dem Thema interessiert mich. Du glaubst die Kinder machen das nicht für sich selbst? Magst du mir dazu noch mehr sagen oder schreiben? Ich arbeite mich gerade an dem Thema ab. merci, MR

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